Grundeis: Die Hamburger Band im Interview

Grundeis credit Mehrnoush Sharifi

„Der Titelsong „Every Second An Ocean“ ist eine Liebeserklärung. Das war für mich neu, solche persönlichen und direkten Gefühle in einem Song auszudrücken.“ So beschreibt Laura Müller den Sprung in eine tiefere, emotionalere Welt, die die Hamburger Band Grundeis mit ihrem zweiten Album wagt.

Interview von Mia Lada-Klein

Mit ihrem zweiten Album „Every Second An Ocean“ (VÖ: 12.12.2024) zeigt sich die Hamburger Band Grundeis reifer und vielseitiger als je zuvor. Nach dem Erfolg ihres Debüts „Amygdala“ (2021), das sowohl national als auch international für ordentlich Aufsehen sorgte, setzen Grundeis nun ein noch stärkeres Statement. „Every Second in Ocean“ ist das Ergebnis einer Band, die sich musikalisch entfaltet und nichts zu verstecken hat.

Im Gespräch nehmen uns Grundeis-Sängerin Laura Müller und Gitarrist Nils Pfannenschmidt mit auf eine Reise hinter die Kulissen des kreativen Prozesses. Zwischen improvisierten Jam-Sessions, persönlichen Erlebnissen und der einzigartigen Energie ihrer Heimatstadt Hamburg enthüllen sie, was ihre Musik antreibt – authentisch, emotional und ungeschönt.

Wie war der kreative Prozess bei „Every Second An Ocean“? Oder wie ist der kreative Prozess allgemein bei euch? Kann ich mir das so vorstellen, dass ihr im Proberaum sitzt und improvisiert und jamt? 

Nils: Ja, tatsächlich. Wir haben viel gejammt, ohne Druck, einfach aus der Lust an der Musik heraus. Diese Sessions schneiden wir dann mit unseren Handys mit. Diese Mitschnitte sind manchmal bis zu 20 Minuten lang. Der kreative Prozess war eher ein

„Hören, was passiert“. So entstanden die Songs. Sie entwickeln sich vor allem durch Dynamik.

Das hört sich nach einem sehr freien Ansatz an. Man merkt das auch an euren Alben – sie wirken nicht wie glatt polierte Produktionen, sondern authentisch, fast so, als würde man in einem Gewölbekeller sitzen und live mit euch musizieren. Ein Jam mit Grundeis persönlich.

Laura: Genau das war uns wichtig. Uns gefällt es, wenn man die Energie und das „Echtsein“ in der Musik spürt.

Beim ersten Album „Amygdala“  ging es viel um dunkle Themen, wie Traumata. Wie ist jetzt bei „Every Second An Ocean“? Was sind da die zentralen Themen?

Laura: Wir können ja mal mit dem Titelsong anfangen. Der Titelsong „Every Second An Ocean“ zum Beispiel ist eine Liebeserklärung. Das war für mich neu, solche persönlichen und direkten Gefühle in einem Song auszudrücken. Aber es gibt auch …

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